In den feuchten, nassen Niederungen der Eiszeitlandschaft, insbesondere in den Bach- und Flussauen, konnte man früher die gelb leuchtenden Sumpfdotterblumenwiesen bestaunen. Im Gegensatz zu den Streuwiesen finden wir diese nicht in den Mooren sondern auf festem Boden – gut wasserversorgt und nährstoffreich. Aufgrund des guten Wachstums wurden die Wiesen zur Futtergewinnung in vergangenen Zeiten zweimal im Jahr gemäht – einmal im Frühsommer und ein zweites mal im Spätsommer.
Durch diese Mahdnutzung haben sich besonders arten- und blütenreiche Wiesen herausgebildet. Typische Blumen sind die Trollblume (Trollius europaeus), die Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und der Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta). Im Frühjahr kann man auch das Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) bewundern – eine heimische Orchidee.
Von der Blumenvielfalt profitieren Schmetterlinge wie der Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina). Im Sommer kann man die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) musizieren hören. Von den vielen Insekten ernährt sich der Laubfrosch (Hyla arborea).
Aufgrund ihrer guten standörtlichen Voraussetzungen wurden die Sumpfdotterblumenwiesen häufig intensiviert. D.h. die Wiesen werden heute 6 mal im Jahr gemäht und stark gedüngt. Bei der hohen Mahdfrequenz können sich keine Blumen und auch keine Insekten mehr entwickeln. Die Sumpfdotterblumenwiesen gehören daher zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in der Landschaft.