Etwas sperrig ist der Name ja schon – Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Dafür sagt er uns schon einiges über den besonderen Falter. Aber der Reihe nach.
Der Falter gehört zu der Familie der Bläulinge. Aufgrund der schwarz-blau gefärbten Flügeloberseite der Männchen wird er auch gerne als Schwarzblauer Bläuling bezeichnet. Die Flügelunterseite ist graubraun mit bogenförmig gereihten schwarzen Punkten. Mit einer Flügelspannweite von ca. 30 mm ist er etwa halb so groß wie die bekannten Gartenschmetterlinge Tagpfauenauge oder Kohlweißling.
Die Falter fliegen Mitte Juni bis Mitte August und sind gerne auf nassen Wiesen zu finden, aber auch an feuchten Altgrasstreifen an Gräben und Wegesrändern. Hier wächst der Große Wiesenknopf – eine Staude mit roten, knopfförmigen Blütenköpfen.
Die Falter haben eine sehr enge Bindung an den Wiesenknopf. Zum einen dient er als Nahrungsquelle und als Schlaf- und Ruheplatz. Aber auch zur Balz und zur Paarung suchen die Falter die Blütenköpfe auf. Wenn das Weibchen begattet wurde, legt es ihre Eier gezielt an die Blütenknospen dieser Pflanze. Nachdem die Raupen aus ihren Eiern schlüpfen, fressen diese dann die Blütenköpfe von innen her auf.
Sind die Raupen weit genug entwickelt, so lassen sie sich auf den Boden fallen. Aufgrund eines Duftstoffes werden die Raupen von Ameisen dann aufgefunden, aufgesammelt und in deren Ameisenbau getragen.
Ihr Duft imitiert den Nestgeruch der Ameisen und so fällt es diesen nicht weiter auf, dass sich die Raupen räuberisch von den Eiern und Larven der Ameisen ernähren. Dabei sind die Raupen unter der Erde auch gut geschützt vor eigenen Fressfeinden und überwintern dort bis ins nächste Jahr.
Sattgefressen von der Ameisenbrut verpuppt sich die Raupe im späten Frühjahr für ca. 25 Tage. Wenn der Falter dann schlüpft, muss er schleunigst das Ameisennest verlassen, da die Tarnung nicht mehr funktioniert und die Ameisen ihn nun als Beute betrachten. Wenn alles gut geht, dann fliegt er mit seinen Artgenossen Anfang Juni über die Wiesen.
Aufgrund dieses Zusammenspiels ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ein gutes Beispiel für die komplexen Zusammenhänge in unserer Kulturlandschaft. Es mag vielleicht sehr fragil wirken, aber die Ökologie hat sich über Jahrtausende bewährt und in vergangenen Zeiten war der Falter häufig zu finden. Durch Nutzungsintensivierung und Trockenlegung von Nasswiesen ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling aber heute selten geworden und europaweit geschützt.