Sumpfschrecke

Die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum) gehört zur Familie der Feldheuschrecken. Die Grundfarbe der Sumpfschrecke ist gelb bis olivgrün, wobei die Weibchen gelegentlich eine purpurrote, gescheckte Färbung aufweisen. Die braunen Flügel überragen die hinteren Knie, darunter verläuft ein auffällig heller Streifen. Die hinteren Schenkel sind auf der Unterseite leuchtend rotorange gefärbt, die Knie und Augen schwarz. Die Vorderflügel haben einen gelben Streifen und auf den Hinterschienen befinden sich auffällige schwarze Dornen.

Im Regelfall bekommt man die etwa 16 bis 35 mm große Feldheuschrecke in extensiven Feuchtwiesen und Moorgebieten zu sehen. Im Sommer findet die Eiablage an der Basis der Gräser oder direkt am Boden statt. Für die embryonale Entwicklung der Larve ist der Kontakt mit Wasser unverzichtbar, weshalb ihr Vorkommen stark an obengenannte Feuchtgebiete gebunden ist.

Die Larven durchlaufen in etwa 5 Stadien und sind anschließend zwischen Juli und Oktober als ausgewachsene Sumpfschrecke zu beobachten. In den etwa 53 Tagen, an denen sie leben, ernähren sie sich hauptsächlich von Süßgräsern, Seggen und Binsen.

Besonders einzigartig an dieser Art ist ihr Spontangesang, denn dieser unterscheidet sich stark von dem klassischen, sommerlichen „zirp“ Geräusch. Sie gibt sogenannte Knipslaute von sich, die bis zu 15 Meter weit hörbar sind. Hierfür hebt sie einen ihrer Hinterschenkel und schleudert anschließend die Hinterschiene nach hinten weg. Das hörbare „tick“-Geräusch entsteht dadurch, dass bei dieser Bewegung die Enddornen über eine bestimmte Ader (Vena intercalaris) des Vorderflügels streifen.

Aufgrund von Trockenlegungen, Nutzungsaufgaben oder Intensivierungen der Landwirtschaft steht die Sumpfheuschrecke seit 2016 auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Bayerns. Um eine weitere Bestandsverringerung zu unterbinden, ist es wichtig, heimische Feuchtgebiete zu erhalten und zu pflegen.