Kammmolch

Der Kammmolch (Triturus cristatus)  ist mit einer Länge von bis zu 18 cm die größte einheimische Molchart. Namensgebend ist die imposante Hochzeitstracht der Männchen. Dabei formt sich ein hoher, tief gezackter Rückenkamm und ein seitlich abgeflachter, körperlanger Schwanz mit leuchtenden weißen bis perlmuttfarbenen Streifen. Männchen wie Weibchen besitzen weiterhin auf ihrer Bauchunterseite ein individuelles, unverwechselbares Muster aus schwarzen Flecken auf gelben bis orangegelben Grund. Dies dient der Feindabwehr, da die Molche in Gefahrensituationen eine sogenannte „Schreckstellung“ einnehmen und zusätzlich ein klebrigers Sekret abgegeben.

Ende März bis Juli findet die Paarung und Eiablage statt. Hierfür werden passende Laichplätze wie stehende Gewässer, vor allem Weiher und Tümpel, mit genügend Blattmaterial am Ufer aufgesucht. Die Weibchen legen dort bis zu 400 Eier in „Tüten“ gefaltete Blätter ab. Aus diesen schlüpfen kleine Larven die entfernt an Kaulquappen erinnern können. Die Larven leben freischwimmend im Gewässer und ernähren sich von kleinen Wasserinsekten. Sie sind jedoch auch selbst Beute für Libellenlarven oder Fische. Ihre Entwicklungsphase zu einem typischen Molch ist nach etwa 5 Monaten abgeschlossen. Im Durchschnitt werden sie zwischen drei und acht Jahre alt.

Neben den pflanzenreichen und fischfreien Stillgewässern benötigt der Kammmolch auch entsprechende Landlebensräume: größere Feuchtgrünlandbestände mit einer reichen Anzahl an Versteckmöglichkeiten wie Hecken, Feldgehölze und Wälder. Kammmolche sind räuberisch und ernähren sich von Würmern, Kleinkrebsen, Wasserschnecken und Amphibienlarven (auch, die der eigenen Art). Ihrerseits werden sie von Vögeln, Schlangen und Raubfischen gejagd. Um diesen zu umgehen ist der Kammmolch sehr scheu und vor allem nachts aktiv. Tagsüber versteckt er sich gerne unter Stein- oder Holzhaufen. Für die Überwinterung suchen Kammolche frostfreie Verstecke im Boden auf. Manche Exemplare können auch im Gewässer überwintern.

 

Der Kammmolch besitzt aufgrund der wenigen fischfreien Kleinstleberäume und dem erhöhten Schadstoffeintrag den höchsten Schutzstatus unter den Schwanzlurchen. Aus unserer Landschaft ist er weitestgehend verschwunden.