Die Quelljungfern zählen zur Familie der Großlibellen und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 10,5 Zentimetern und sind auffallend schwarz-gelb gezeichnet. Die charakteristische Zeichnung dient hervorragend zur Tarnung im halbschattigen Wald. Auffallend sind auch die smaragdgrünen Augen. In der Eiszeitlandschaft kommen die Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster bidentata) und die Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) vor. Die Zweigestreifte Quelljungfer trägt auf ihrem Hinterleib auf jedem Segment eine große und eine kleine Binde, die Gestreifte Quelljungfer nur jeweils eine große.
Zur Eiablage bevorzugt die Quelljungfer kühle, sauerstoffreiche und schnellfließende Bäche mit einem grabfähigen Feinsediment. Zur Eiablage fliegen die Weibchen senkrecht über dem Wasser und stechen mit ihrem Hinterleib die Eier in den Bodengrund des Gewässers. Die schlüpfenden Larven graben sich weiter in das Substrat ein, so dass nur der Kopf und das Vorderende mit den Vorderbeinen herausschauen.
Die Larven leben im Gewässer und ernähren sich räuberisch von Bachflohkrebsen und anderen kleinen Tierchen. Nach einer Dauer von bis zu 6 Jahren ist die Larvenentwicklung gegen Ende Mai vollendet. Um zu schlüpfen, bewegen sich die Larven nachts aus dem Wasser und klettern auf Grashalme, Blütenstängel und sogar auf Bäume. Nach kurzer Zeit schlüpft die Libelle aus ihrer alten Larven-Haut (Exuvie) und startet gegen Nachmittag ihren Jungfernflug.
Die Männchen patrouillieren in geringer Höhe entlang der besiedelten Gewässer auf und ab und setzen sich nach wenigen Minuten auf Uferpflanzen oder Zweigen ab. Feste Territorien haben sie nicht. Die Weibchen sind kaum zu sehen; sie kommen wahrscheinlich nur zur Eiablage ans Gewässer. Zur Ernährung fangen die erwachsenen Tiere kleinere Insekten. Ihre Lebensdauer wird auf mindestens acht Wochen geschätzt.
Aufgrund der langjährigen Larvenentwicklung ist diese Libellenart streng an konstante Umweltbedingungen gebunden, daher gilt sie auch als Zeigerart für saubere Gewässer.