Eine der eindrucksvollsten Erhebungen in der Gemeinde Soyen ist der Hohenburger Berg. Dabei thront der Gipfel rund 80 m über dem Inn und bietet einen weiten Ausblick über die Landschaft. Zur Kontrolle der Handelswege auf dem Inn wurde im Mittelalter daher auf dem Berg eine Burganlage errichtet. Einen Eindruck der damaligen Landschaft bietet ein Kupferstich um 1700. Neben der damals noch vollständig erhaltenen Burganlage ist zu erkennen, dass der Berg weitesgehend unbewaldet war und vermutlich als Weide genutzt wurde. Auch zu sehen sind zahlreiche Einzelbäume bei denen es sich wahrscheinlich um Obstgehölze handelte.
Bis auf wenige Mauerreste wurde die Burg 1804 abgebrochen. Das Gesteinsmaterial wurde an die umliegenden Bauern verkauft und noch heute kann man die alten Burgsteine in dem Gemäuer alter Höfe finden. Eine nette Verwendung fand der Berg noch in den 1970er Jahren als Skisprungschanze. Aufgrund mangelnden Schnees wird diese aber heute nicht mehr genutzt.
Heute ist der Burgberg in Privatbestitz und statt einer Burg finden wir auf dem Gipfel Wohnhäuser. Eine extensive Beweidung findet noch auf der Ostseite statt. Der Südhang und der Nordhang sind in den vergangenen Jahren brach gefallen. Um den offenen Charakter des Burgberges zu erhalten und artenreiche Blumenwiesen zu fördern werden die Flächen seit 2021 durch den Landschaftspfleger Andreas Berger gepflegt. Die steilen Hänge sind besonders anspruchsvoll zu mähen, bieten aber einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Insbesondere auf dem Südhang kann man zahlreiche Zauneidechsen bewundern. Vereinzelt sind auch noch alte Obstgehölze mit Baumhöhlen zu finden.