Landschaftspflegetag 2022 in Soyen

Bei sonnigen aber nicht zu heißem Wetter kamen letzten Samstag in Soyen Jung und Alt zusammen um sich für die Natur zu engagieren. Die Umweltbeauftrage der Gemeinde Soyen, Christine Böhm, und der Biodiversitätsbeauftragte des Landkreises Rosenheim, Jonas Garschhammer, hatten zum Landschaftspflegetag in Soyen eingeladen.

Im Hohenburger Hügelland, zwischen Soyen und dem Inn, hat der Inn-Gletscher eine besonders abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Mooren und Hügeln geschaffen. Jonas Garschhammer erläutert, dass viele der besonderen Lebensräume auf eine dauerhafte Nutzung angewiesen sind. Insbesondere die blumenreichen Wiesen mit den vielen Schmetterlingen und Wildbienen würden in kürzester Zeit verschwinden, wenn sie nicht mehr gemäht werden.

In der Gemeinde Soyen hat sich der Landwirt Andreas Berger auf die Landschaftspflege spezialisiert. Für die Mahd von Steilhangwiesen führte er der interessierten Öffentlichkeit seine Arbeitstechnik vor. Zum Einsatz kam dabei ein moderner einachsiger Motormäher mit Doppelmessermähwerk. Im Vergleich zur konventionellen Technik kann mit dieser Technik zwar nur langsam gearbeitet werden, allerdings ist die Bewirtschaftung besonders schonend für Tiere und Pflanzen. Eine Besonderheit ist auch der tiefe Schwerpunkt der Maschine, womit sogar bei Hangneigungen mit 100 % noch sicher gearbeitet werden kann. Die Pflege dient vorrangig dem Erhalt der blumenreichen Wiesen, dennoch wird das Heu auch genutzt von Pferdehöfen in der Region. Finanziell unterstützt wird die Arbeit zusätzlich durch das Vertragsnaturschutzprogramm der unteren Naturschutzbehörde Rosenheim.

Zu Gast war auch Konrad Schinkinger, Beauftrager vom Landschaftspflegeverband Rosenheim. Er stellte eine Gerätschaft zur Beerntung von Wiesensamen vor. Der Seedprofi ist ein handgeführter Sammelbehälter auf 2 Rädern mit einer rotierenden Bürste an der Front. Durch die sanfte Rotationsbewegung werden die lockeren Sämereien von Gräsern und Blumen in den Sammelbehälter geführt. Mit dieser Technik kann heimisches Saatgut von artenreichen Blumenwiesen gewonnen werden ohne die Wiese zu beschädigen. Das Saatgut kann anschließend zur Anreicherung von artenarmen Flächen oder Neuansaaten verwendet werden.

Eine solche artenarme Fläche findet sich in der Weiherfilzen bei Soyen. Durch die ausbleibende Mahd sind nahezu alle Blütenpflanzen verschwunden. Angeleitet von dem Biodiversitätsberater Jonas Garschhammer halfen die Teilnehmer des Landschaftspflegetages mit, die Wiese für Schmetterlinge und Wildbienen aufzuwerten. Hierzu wurde die Fläche händisch von Moos und Streu befreit um offene Bodenstellen zu schaffen. Auf dem nun vorbereiteten Saatbeet wurde anschließend das von Konrad Schinkinger gesammelte Saatgut händisch ausgebracht.

Für Jonas Garschhammer ist die Aktion ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region. Schmetterlinge und Wildbienen müssen sich jedoch noch etwas gedulden, da viele Wiesenblumen erst im zweiten Jahr zu blühen beginnen. Das Resultat soll dann beim übernächsten Landschaftspflegetag begutachtet werden. Erfreuen konnten sich die Teilnehmer aber schon jetzt an einer von der Gemeinde Soyen spendierten Brotzeit.

Landschaftspflegetag Soyen

02.07.2022 00:00
Gemeine Soyen

Wir wollen gemeinsam für den Erhalt von seltenen Tieren und Pflanzen tätig sein. Wir rufen daher zu einem Landschaftspflegetag am 2.7 ab 10 Uhr auf. Bestückt mit Sense, Freischneider und Rechen kümmern wir uns um die Gemeindebiotope.

Jeder der mithelfen möchte ist herzlich willkommen. Die Gemeinde spendiert zum Dank eine Brotzeit.

Anmeldung bei der Umweltreferentin der Gemeinde Soyen Christine Böhm (08072 373111) oder unter an info@schaetze-der-eiszeitlandschaft.de

Weitere Informationen werden zeitnah bekannt gegeben

Auf den Spuren der Eiszeit… in Soyen

15.05.2022 11:00
Bahnhof Soyen

Haben Sie sich schonmal gefragt wie die heimische Landschaft entstanden ist?

Wir laden Sie recht herzlich ein zu einer geologischen Radlexkursion durch die Gemeinde Soyen.

Der Geologe Dr. Johann Wierer führt uns von Soyen durch das Hohenburger Hügelland und erklärt uns wie die heimische Landschaft nach der letzten Eiszeit entstand. Station machen wir immer wieder an landschaftlichen Besonderheiten wie Toteiskesseln, Eiszeitseen und Trockenhängen.

Die Strecke umfasst ca. 10 km durch leicht bewegtes Gelände. Die Exkursion erfolgt mit dem Fahrrad. Es wird daher um ein verkehrstaugliches Gefährt gebeten sowie geländetaugliche Kleidung. Nehmen Sie bitte auch ausreichend zu trinken und eine Brotzeit mit.

Wann? Am Sonntag den 15.05 um 11 Uhr

Wo? Am Bahnhof in Soyen

Ungefähre Route: Soyen-Schlicht-Hohenburg-Rieden

Führung durch das Schmidmoos bei Edling

07.05.2022 14:00

Der Bund Naturschutz Ortsgruppe Wasserburg läd am 07.05 zu einer Führung durch das Schmidmoos bei Edling ein. Biodiverstitätsberater Jonas Garschhammer informiert über die Entstehungsgeschichte, Tiere und Pflanzen und Landschaftspflege in dem Moorgebiet.

Treffpunkt um 14:00 Uhr westl. Ortsausgang Edling vor Bahnüberführung
Finster (Römerstr.) – kaum Parkmöglichkeit außer am Bahnhof Edling
– am besten mit Radl kommen

Mehr Informationen bei der BN Ortsgruppe Wasserburg.

Firmlinge aus Babensham „pflegen“ Toteiskessel

Zusammen mit der Landjugend hat die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Gemeinde Babensham dieses Jahr ein Projekt mit einem Teil der Firmlinge bearbeitet zum Erhalt der Artenvielfalt. Einer der vielen Toteiskessel in Babensham/Mernham wurde zum Teil entbuscht und die Streu soweit möglich gemäht. Das Schnittgut musste gesammelt und einen Hügel hinaufgezogen und dort auf einen Kipper verladen werden. Die Mädels und Jungs waren sehr engagiert bei der ungewohnten Arbeit dabei und freuten sich danach über die Brotzeit. Vielen Dank an die Helfer und Firmlinge!

Auf den Spuren der Eiszeit… in Babensham

14.05.2022 11:00
Parkplatz am Penzinger See

Haben Sie sich schonmal gefragt wie die heimische Landschaft entstanden ist?

Wir laden Sie recht herzlich ein zu einer geologischen Radlexkursion durch die Gemeinde Babensham.

Der Geologe Dr. Johann Wierer führt uns von Penzing über Babensham nach Schambach und erklärt uns wie die heimische Landschaft nach der letzten Eiszeit entstand. Station machen wir immer wieder an landschaftlichen Besonderheiten wie Toteiskesseln, Eiszeitseen und Trockenhängen.

Die Strecke umfasst ca. 10 km durch leicht bewegtes Gelände. Die Exkursion erfolgt mit dem Fahrrad. Es wird daher um ein verkehrstaugliches Gefährt gebeten sowie geländetaugliche Kleidung. Nehmen Sie bitte auch ausreichend zu trinken und eine Brotzeit mit.

Wann? Am Samstag den 14.05 um 11 Uhr

Wo? Treffpunkt ist der Parkplatz am Penzinger See

Ungefähre Route: Penzing-Babenshams-Mernham-Schambach

Netzausbau für den Kleinen Wasserfrosch

Um die Ortschaft Wang (Gmd. Unterreit) befinden sich mehrere Toteiskessel auf relativ engem Raum in der freien Landschaft.

Diese Toteiskessel sind Lebensraum für unterschiedlichste Amphibienarten wie z.B. Gras- oder Springfrosch. Mit dem Laubfrosch und dem Kleinen Wasserfrosch kommen hier auch zwei seltene und stark gefährdete Arten vor.

Wie vieler Orts zeigen diese Kleingewässer auf Grund klimatischer Veränderungen einen gesunkenen Wasserspiegel bzw. eine starke Verlandung als Folge verstärkten Pflanzenwachstums durch u.a. Nährstoffeinträgen. 

Um den Lebensraum der seltenen Amphibienarten zu erhalten und gleichzeitig den wichtigen genetischen Austausch der Vorkommen untereinander zu ermöglichen, wurde im Rahmen des Projekts „Schätze der Eiszeitlandschaft“ gleich ein ganzes Netzwerk an Lebensstätten („Biotopverbund“) wiederhergestellt.

So wurde Anfang November 2021 an vier Toteiskesseln fünf Wasserflächen durch ausbaggern wiederhergestellt sowie an einem Kessel die Restwasserfläche vertieft. Nächstes Jahr folgen weitere Toteiskessel im näheren Umfeld um das Lebensraumangebot weiter zu stärken und den seltenen Arten eine Ausbreitung zu ermöglichen.

Das Landratsamt Mühldorf a.Inn bedankt sich bei sämtlichen Eigentümern und Landbewirtschafter für das Einverständnis zu den Maßnahmen und deren positives Mitwirken

Großer Erfolg beim entbuschten Hangquellmoor im Großhaager Forst

Im Winterhalbjahr 2019 / 2020 wurde durch die Auszubildenden des Bayerischen Staatsforsten ein Hangquellmoor im Großhaager Forst von standortfremden und negativen Bewuchs wie der Fichte freigeschnitten .
Bei einer Begehung im Juni 2021 zeigt sich imposant, wie positiv die Maßnahme für die seltenen Tier- und Pflanzenarten war.


Durch die Gehölzentnahmen bekommen die sehr seltenen und an kalkige Moore spezialisierten Pflanzenarten wie Mehlprimel, Breitblättrige Wollgras oder auch das Gewöhnliche Fettkraut wieder ausreichend licht und die Chance sich dauerhaft an dem Standort zu halten.
Auch die an die kalkigen und kalten Quellrinnsale angepasste sowie seltene Libellenarten Zweigestreifte Quelljungfer konnte mehrfach bei der Eiablage beobachtet werden.


Ein Großer Dank ergeht an die Auszubildenden der Bayerischen Staatsforsten, für den Einsatz zum Schutz unserer biologischen Vielfalt.

Schüler retten Streuwiesen am Penzinger See

Gemeinsam mit der Gemeinde Babensham haben Schüler der Förderschule Wasserburg am Inn Streuwiesen am Penzinger See freigestellt. Da die Streuwiesen lange Zeit nicht mehr gemäht wurden, hat sich der Faulbaum immer weiter ausgebreitet. Lichtbedürftigen Blumen, wie die Mehlprimel oder das Knabenkraut verschwinden jedoch, wenn sie von dem Faulbaum verschattet werden. Um die mittlerweile sehr selten gewordenen Pflanzen zu retten, ist die Gemeinde aktiv geworden. Unterstützt wurde sie dabei von der Förderschule Wasserburg am Inn. Mit Motorsense und -säge rückten die engagierten Schüler und ihr Klassenleiter Herrmann Manhart dem dichten Gehölz zu Leibe. Anschließend wurden die abgeschnittenen Gehölze aus der Fläche getragen und die Streuwiese wieder gemäht. Wir dürfen gespannt sein, was sich nächstes Jahr wieder alles an Wildblumen einstellen wird nach der langen Brache.

Mit dieser Aktion schließt die diesjährige Landschaftspflege am Penzinger See ab. Insgesamt wurden nun über 10.000 m² Streuwiese wiederhergerichtet. Ein toller Erfolg für Natur und Landschaft.

Vielen herzlichen Dank an die Schüler für ihren Einsatz!

Naturdenkmal Rottenhuber Moos

Der Toteiskessel Rottenhuber Moos ist ein mittlerweile verlandetes Moor, das früher zur Streunutzung gemäht wurde. Das Naturdenkmal zeichnet sich durch eine vielfältige Vegetation mit Beständen von Schneidried und Großseggenried aus. Durch Maßnahmen soll ein Teil der verbuschten Fläche wieder in die Pflege überführt werden, um schützenswerte Vegetationsstrukturen und Tierarten zu fördern. Dazu wurde die Fläche zusammen mit den engagierten Besitzern, dem Landschaftspflegeverband Rosenheim sowie dem Projektmanagement besichtigt und das weitere Vorgehen sowie angepasste Maßnahmen besprochen.