Schätze der Eiszeitlandschaft als hervorragendes Projektbeispiel ausgezeichnet

Unser Naturschutzprojekt „Schätze der Eiszeitlandschaft“ wurde vom Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz als „Hervorragendes Beispiel“ ausgezeichnet.

Im Rahmen des UN-Dekade-Projektwettbewerbs zeichnet das Bundesumweltministerium (BMUV) gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) aktuelle, repräsentative Projekte zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Pflege von Ökosystemen aus und macht sie öffentlichkeitswirksam bekannt. Die ausgezeichneten Projekte dienen als Best-practice-Beispiele und sollen weitere Aktivitäten zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland anregen. Die Auszeichnung hat die Bedeutung eines Qualitätssiegels, das zur Reputation der Projekte beiträgt.

Mehr unter www.undekade-restoration.de/

 

Mähen für die Artenvielfalt – Steilhänge bei Teufelsbruck

Die Mahd von so steilen Hängen und Leiten kennt man eher aus Österreich und der Schweiz. Und tatsächlich sind die Gerätschaften mit denen Landschaftspfleger Andreas Berger arbeitet meist in den Alpen im Einsatz. Sein handgeführter Balkenmäher ist mit Stachelrädern ausgestattet die sich in den Steilhang bei Teufelsbruck eingraben (Gemeinde Soyen). In dem 40 Grad steilen Gelände gibt der Balkenmäher Andreas Berger halt und nicht umgekehrt.

Die Mahd von ca. 20.000 m² dauert ungefähr einen halben Tag. Das aufwendige ist es jedoch das Gras zu trocknen und anschließend abzutransportieren. Hier arbeitet Andreas Berger mit einem Bergeschild und wird händisch unterstützt durch Fam. Thaller, die Eigentümer der Fläche. Peter Thaller fährt das Heugut anschließend ab und nutzt es zur Fütterung seiner Rinder.

Vorrangig wird der Steilhang aber aus Gründen des Naturschutzes gemäht. „Auf der Leiten bei Teufelsbruck kommen besonders viele Pflanzen wie die Heide-Nelke, der Heilziest oder die Knautie vor“, so Biodiversitätsberater Jonas Garschhammer vom Landratsamt Rosenheim. Eine Besonderheit ist aber das Vorkommen der seltenen Knautien-Sandbiene. Die Wildbiene lebt im Gegensatz zur Honigbiene solitär, d.h. sie lebt einzeln und nicht im Staat. Sie gräbt kleine Bruthöhlen in den lockeren Boden und füttert ihre Brut mit den Pollen der Knautie – einer lilafarbenen Wildblume.

„Die Wildbiene ist von zwei Seiten unter Druck“, so Garschhammer. „Werden Wiesen nicht mehr gemäht oder nur gemulcht, dann verfilzen sie und die Biene findet keine offenen Bodenstellen. Werden Wiesen jedoch schon früh und häufig gemäht, dann findet sie keine Blumen mehr.“

Für den Erhalt von Wildbienen, Schmetterlingen und co ist daher die Arbeit von Landschaftspflegern wie Andreas Berger und der Landwirtsfamilie Thaller so wichtig. Erst durch die ein- bis zweischürige Mahd und den Verzicht auf jeglichen Dünger finden die vielen Tiere und Pflanzen die optimalen Voraussetzungen. Andreas Berger arbeitet weiterhin mit einem insektenfreundlichen Mähbalken und lässt immer wieder kleine Streifen als Rückzugsräume für die Tiere stehen. Wichtig ist aber auch, dass das Mähgut Teil des Wirtschaftskreislaufes ist und als Futter verwendet wird. So packen Landschaftspflege und Landwirtschaft gemeinsam an um die Artenvielfalt zu erhalten.

Gefördert wird die Wiederherstellung von Blumenwiesen durch die Landschaftspflegeverbände und die untere Naturschutzbehörden.

Radltour: Auf den Spuren der Eiszeit… in Edling

Wann? Samstag 30.09.2023 – 10 Uhr

Treffpunkt: Bahnhof Edling

Wir laden Sie herzlich zu einer weiteren geologischen Radlexkurison ein, diesmal in der Gemeinde Edling

Der Geologe Dr. Johann Wierer führt uns durch die Gemeinde Edling und erklärt uns wie die heimische Landschaft nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Station wird an landschaftlichen Besonderheiten wie Toteiskesseln und Moränenhängen gemacht. Beim Halt an Kiesgruben wird die offen gelegte Fracht des Inngletschers erkundet. Die genaue Route wird noch bekannt gegeben.

Die Exkursion umfasst ca. 20 km und erfolgt mit dem Fahrrad. Es wird daher um ein verkehrstaugliches Gefährt sowie geländetaugliche Kleidung gebeten. Nehmen Sie bitte auch ausreichend zu trinken und eine Brotzeit mit.

Treffpunkt ist am Samstag 30.09 um 10 Uhr am Bahnhof Edling. Die Exkursion endet im Laufe des späteren Nachmittags.

Bei schlechtem Wetter wird die Exkursion verschoben – dies wird kurzfristig auf der Internetseite bekannt gegeben.

Landschaftspflegetag 2022 in Soyen

Bei sonnigen aber nicht zu heißem Wetter kamen letzten Samstag in Soyen Jung und Alt zusammen um sich für die Natur zu engagieren. Die Umweltbeauftrage der Gemeinde Soyen, Christine Böhm, und der Biodiversitätsbeauftragte des Landkreises Rosenheim, Jonas Garschhammer, hatten zum Landschaftspflegetag in Soyen eingeladen.

Im Hohenburger Hügelland, zwischen Soyen und dem Inn, hat der Inn-Gletscher eine besonders abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Mooren und Hügeln geschaffen. Jonas Garschhammer erläutert, dass viele der besonderen Lebensräume auf eine dauerhafte Nutzung angewiesen sind. Insbesondere die blumenreichen Wiesen mit den vielen Schmetterlingen und Wildbienen würden in kürzester Zeit verschwinden, wenn sie nicht mehr gemäht werden.

In der Gemeinde Soyen hat sich der Landwirt Andreas Berger auf die Landschaftspflege spezialisiert. Für die Mahd von Steilhangwiesen führte er der interessierten Öffentlichkeit seine Arbeitstechnik vor. Zum Einsatz kam dabei ein moderner einachsiger Motormäher mit Doppelmessermähwerk. Im Vergleich zur konventionellen Technik kann mit dieser Technik zwar nur langsam gearbeitet werden, allerdings ist die Bewirtschaftung besonders schonend für Tiere und Pflanzen. Eine Besonderheit ist auch der tiefe Schwerpunkt der Maschine, womit sogar bei Hangneigungen mit 100 % noch sicher gearbeitet werden kann. Die Pflege dient vorrangig dem Erhalt der blumenreichen Wiesen, dennoch wird das Heu auch genutzt von Pferdehöfen in der Region. Finanziell unterstützt wird die Arbeit zusätzlich durch das Vertragsnaturschutzprogramm der unteren Naturschutzbehörde Rosenheim.

Zu Gast war auch Konrad Schinkinger, Beauftrager vom Landschaftspflegeverband Rosenheim. Er stellte eine Gerätschaft zur Beerntung von Wiesensamen vor. Der Seedprofi ist ein handgeführter Sammelbehälter auf 2 Rädern mit einer rotierenden Bürste an der Front. Durch die sanfte Rotationsbewegung werden die lockeren Sämereien von Gräsern und Blumen in den Sammelbehälter geführt. Mit dieser Technik kann heimisches Saatgut von artenreichen Blumenwiesen gewonnen werden ohne die Wiese zu beschädigen. Das Saatgut kann anschließend zur Anreicherung von artenarmen Flächen oder Neuansaaten verwendet werden.

Eine solche artenarme Fläche findet sich in der Weiherfilzen bei Soyen. Durch die ausbleibende Mahd sind nahezu alle Blütenpflanzen verschwunden. Angeleitet von dem Biodiversitätsberater Jonas Garschhammer halfen die Teilnehmer des Landschaftspflegetages mit, die Wiese für Schmetterlinge und Wildbienen aufzuwerten. Hierzu wurde die Fläche händisch von Moos und Streu befreit um offene Bodenstellen zu schaffen. Auf dem nun vorbereiteten Saatbeet wurde anschließend das von Konrad Schinkinger gesammelte Saatgut händisch ausgebracht.

Für Jonas Garschhammer ist die Aktion ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region. Schmetterlinge und Wildbienen müssen sich jedoch noch etwas gedulden, da viele Wiesenblumen erst im zweiten Jahr zu blühen beginnen. Das Resultat soll dann beim übernächsten Landschaftspflegetag begutachtet werden. Erfreuen konnten sich die Teilnehmer aber schon jetzt an einer von der Gemeinde Soyen spendierten Brotzeit.

Auf den Spuren der Eiszeit… um Gars a.Inn

24.07.2022 10:00 Uhr

Innbrücke bei Gars a.Inn

Wir laden Sie herzlich zu einer weiteren geologischen Radlexkurison ein, diesmal Rund um den Markt Gars a.Inn.

Der Geologe Dr. Johann Wierer führt uns von Gars über Wang nach Oberreit und über Mittergars wieder zurück und erklärt uns wie die heimische Landschaft nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Station wird an landschaftlichen Besonderheiten wie dem Inntal, Toteiskesseln und Moränenhängen gemacht.

Die Strecke umfasst ca. 15 km durch teils bewegtes Gelände. Die Exkursion erfolgt mit dem Fahrrad. Es wird daher um ein verkehrstaugliches Gefährt sowie geländetaugliche Kleidung gebeten. Nehmen Sie bitte auch ausreichend zu trinken und eine Brotzeit mit.

Treffpunkt ist am Sonntag den 24.7. um 10 Uhr am der Innbrücke bei Gars. Die Exkursion endet im Laufe des späteren Nachmittags.

Bei schlechtem Wetter wird die Exkursion verschoben – dies wird kurzfristig auf der Internetseite bekannt gegeben.

Erfolgreicher freiwilligen Einsatz in Holzapfel

Am 25.06.22 wurde ein Landschaftspflegetag mit freiwilligen Helfern in Holzapfel bei Haag

durchgeführt. Gepflegt wurde ein Hangquellmoor bei Holzapfel, welches durch lang zurückliegende Quellfassungen und Nährstoffeinträge stark beeinträchtigt ist. Hierdurch hat sich über die Jahrzehnte Landröhricht (Schilf) stark ausgebreitet und verdrängt die bis in die 90er Jahre noch vorhandenen und großteils bereits verschwundenen Arten wie Mehl-Primel, Breitblättriges Wollgras oder auch Orchideen. Durch eine zeitweise zweimalige Mahd pro Jahr soll das Schilf zu Gunsten der schwachwüchsigen und lichtbedürftigen Arten zurück gedrängt werden und deren Ausbreitung gefördert werden.

Eine kleine, aber feine Truppe von 6 Personen fand sich zusammen, um die Fläche zu mähen. Die Helfer haben mit Motorsense, Rechen und Heugabel ausgestattet die ca. 0,2 ha

große Fläche in zwei Stunden gemäht und das Mähgut zum Flächenrand geborgen,

wo es von einem Landwirt abgeholt wurde. Nach dem wertvollen Einsatz wurden die verbrauchten Kalorien in Form einer Brotzeit und Erfrischungsgetränken

wieder aufgefüllt. Die Biodiversitätsberatung des Landratsamt Mühldorf a. Inn bedankt sich für den tollen Einsatz aller Helfer!

 Im September oder Oktober ist die zweite Mahd geplant. Wer dann oder auch bei anderen Maßnahmen in der Umgebung gerne mithelfen möchte, kann sich bei Biodiversitätsberater

Matthias Nirschl (matthias.nirschl@lramue.de, 08631/699-318) melden.

Freiwillige Helfer Landschaftspflege

Landschaftspflegetag Haag i.OB

25.06.2022 09:00

Aufruf zum mitmachen: Im Rahmen des „Schätze der Eiszeitlandschaft“ suchen wir freiwillige Helfer für eine Landschaftspflegemaßnahme.

Nördlich von Haag i.OB bei Holzapfel wird am 25. Juni 2022 ein Hangquellmoor gemäht und das Mähgut an den Flächenrand geborgen.

Es ist jeder willkommen, der zwei bis drei Stunden leichte körperliche Arbeit für den Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten nicht scheut. Werkzeug wird gestellt, wir sind jedoch dankbar, wenn möglichst viele einen Rechen oder eine Heugabel mitnehmen.

Anmeldung und weitere Informationen bei der Biodiversitätsberatung des Landkreis Mühldorf a.Inn Matthias Nirschl Tel. 08631/ 699 318 oder matthias.nirschl@lra-mue.de

Landschaftspflegetag Soyen

02.07.2022 00:00
Gemeine Soyen

Wir wollen gemeinsam für den Erhalt von seltenen Tieren und Pflanzen tätig sein. Wir rufen daher zu einem Landschaftspflegetag am 2.7 ab 10 Uhr auf. Bestückt mit Sense, Freischneider und Rechen kümmern wir uns um die Gemeindebiotope.

Jeder der mithelfen möchte ist herzlich willkommen. Die Gemeinde spendiert zum Dank eine Brotzeit.

Anmeldung bei der Umweltreferentin der Gemeinde Soyen Christine Böhm (08072 373111) oder unter an info@schaetze-der-eiszeitlandschaft.de

Weitere Informationen werden zeitnah bekannt gegeben

Auf den Spuren der Eiszeit… in Soyen

15.05.2022 11:00
Bahnhof Soyen

Haben Sie sich schonmal gefragt wie die heimische Landschaft entstanden ist?

Wir laden Sie recht herzlich ein zu einer geologischen Radlexkursion durch die Gemeinde Soyen.

Der Geologe Dr. Johann Wierer führt uns von Soyen durch das Hohenburger Hügelland und erklärt uns wie die heimische Landschaft nach der letzten Eiszeit entstand. Station machen wir immer wieder an landschaftlichen Besonderheiten wie Toteiskesseln, Eiszeitseen und Trockenhängen.

Die Strecke umfasst ca. 10 km durch leicht bewegtes Gelände. Die Exkursion erfolgt mit dem Fahrrad. Es wird daher um ein verkehrstaugliches Gefährt gebeten sowie geländetaugliche Kleidung. Nehmen Sie bitte auch ausreichend zu trinken und eine Brotzeit mit.

Wann? Am Sonntag den 15.05 um 11 Uhr

Wo? Am Bahnhof in Soyen

Ungefähre Route: Soyen-Schlicht-Hohenburg-Rieden

Führung durch das Schmidmoos bei Edling

07.05.2022 14:00

Der Bund Naturschutz Ortsgruppe Wasserburg läd am 07.05 zu einer Führung durch das Schmidmoos bei Edling ein. Biodiverstitätsberater Jonas Garschhammer informiert über die Entstehungsgeschichte, Tiere und Pflanzen und Landschaftspflege in dem Moorgebiet.

Treffpunkt um 14:00 Uhr westl. Ortsausgang Edling vor Bahnüberführung
Finster (Römerstr.) – kaum Parkmöglichkeit außer am Bahnhof Edling
– am besten mit Radl kommen

Mehr Informationen bei der BN Ortsgruppe Wasserburg.