Flurbereinigung und Meloration

Melorationsmaßnahmen bedeuten eine Verbesserung der Ertragsfähigkeit des Bodens. Insbesondere im Zuge der Flurneuordnung vor ca. 50 Jahren wurden solche Maßnahmen ergriffen um die landwirtschaftliche Nutzung an die Erfordernisse des letzten Jahrhunderts anzupassen. Im Fokus stand dabei die Erhöhung der Produktivität der Betriebe und damit die einhergehende ökonomische Wettbewerbsfähigkeit.

Wie bewegt die heimische Landschaft einmal war können wir an oben gezeigten Foto feststellen. An den steilen südexponierten Hängen konnte man magere Blumenwiesen finden, in den feuchten Senken Nasswiesen. Heute ist die Landschaft eingeebnet um sie mit modernen Wirtschaftsgeräten bearbeiten zu können. Der Preis für die leichtere Bewirtschaftung ist der Verlust der Artenvielfalt.

Feuchte Senken oder kleine Tümpel sind zwar ein bedeutsamer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, inmitten der landwirtschaftlichen Flur jedoch auch ein Hindernis für die Bewirtschaftung. Man ging daher über diese Nassstellen mit Bauschutt oder sonstigem Erdmaterial zu verfüllen um diese auch landwirtschaftlich nutzen zu können. Folgendes Beispiel aus der Gemeinde Soyen zeigt den Verlust von Toteiskesseln in der Flur. Beide nachfolgenden Bilder decken den selben Kartenauschnitt ab – links aus dem beginnenden 19 Jhd. und rechts den heutigen Zustand. Von ehemals 11 Kleingewässern ist heute keines mehr zu finden.

Vermutlich haben diese Weiher ausgesehen wie dieser hier bei Edenberg. Alfred Ringler hat die Veränderungen der Landschaft durch Fotos dokumentiert. An diesem Weiher wird uns wortwörtlich vor Augen geführt was der Verlust dieser Landschaftselemente bedeutet. Wo ehemals ein Lebensraum für Frösche, Lurche und Libellen war, finden wir heute eine Wirtschaftswiese.