Quellmoore entstehen, wenn an den Hängen der Moränenwälle Grundwasser an die Oberfläche tritt und durch die flachen Quellbäche der umliegende Bereich dauerhaft vernässt wird. Im Voralpenland weist das Wasser einen hohen Kalkanteil auf. Wenn das Wasser aus dem Erdreich austritt, löst sich der Kalk und legt sich auf Steinen oder Pflanzen ab und versteinert diese. Mit der Zeit entstehen Kalkteppiche von feuchter und poröser Konsistenz.
Die Quellmoore haben daher im Gegensatz zu den Hochmooren einen hohen pH-Wert und sind daher auch um einiges artenreicher als ihre sauren Verwandten. Charakteristisch sind auch hier Moose und niedrigwüchsige Pflanzen. Natürlicherweise sind die Kalkquellmoore baumfrei. Durch die heutzutage hohen Nährstoffe im Grundwasser verbuschen die Kalkquellmoore und die niedrigwüchsigen Arten verschwinden. In der Vergangenheit wurden Quellmoore häufig von den Bauern zur Streugewinnung genutzt. Dabei mähten sie die nassen Hänge einmal im Jahr im Spätsommer oder Herbst. Mit ihrem Blütenreichtum zählen diese Lebensräume zu den schönsten in unserer Landschaft.
Mehlprimel
Von ihren heimischen Verwandten unterscheidet sich die Mehlprimel neben ihren zarten rosafarbenen Blüten durch die mehlige Bereifung der Blattunterseite, wovon sich auch der Name ableitet. Sie bevorzugt feuchte, kalkhaltige Böden und anhand ihrer zierlichen Größe kann man erahnen, dass sie sehr empfindlich auf Konkurrenz von höherwüchsigen Arten reagiert. Im späten Frühling sind ihre Blütenteppiche wahrlich eine Augenweide.
Gestreifte Quelljungfer
Diese markante Libellenart ist leicht an ihrem schwarzen Körper mit gelben Querstreifen zu erkennen. Lediglich mit ihrer Schwesternart, der Zweigestreiften Quelljungfer, die nur ein paar gelbe Streifen mehr aufweist, ist sie leicht zu verwechseln. Die gestreifte Quelljungfer bewohnt kleine, klare und vor allem saubere Bäche oder Rinnsale in Quellnähe, die sich im Wald, oder in Waldnähe befinden. Ihre Larven verbringen bis zu sechs Jahre im Wasser, ehe sie schlüpfen und zur Libelle werden. Durch ihre hohen Ansprüche an den Lebensraum, die nur noch selten erfüllt sind, ist die gestreifte Quelljungfer mittlerweile stark gefährdet.