Schwarzstorch

Seit der frühesten Kindheit ist einem der Storch mit seinem weißen Gefieder und orangefarbenen Schnabel bekannt. Die wenigsten wissen aber, dass es ein farbliches Pendant dazu gibt, den Schwarzstorch (Ciconia nigra). Im Gegensatz zum Weißstorch, der auch gerne auf Gebäuden brütet und den Menschen nicht scheut, lebt der Schwarzstorch zurückgezogen in großen Waldgebieten. Nur selten bekommt man ihn zu Gesicht warum man ihn früher auch „Mythenvogel“ nannte.

Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich, violetten Metallglanz. Nur Bauch, Achseln und Brust sind weiß gefärbt. Der Schnabel und die Beine sind leuchtend rot. Er kann bis zu 105 cm groß werden, 3000 g schwer und eine Flügelspannweite von 1,90 Meter erreichen. Der Schwarzstorch ernährt sich hauptsächlich von Fischen und von Fröschen. Diese findet er in Sumpfwäldern, Waldtümpeln, Bächen und nassen Wiesen.

 

Für seine Jungenaufzucht benötigt der Schwarzstorch ruhige Waldflächen mit alten Eichen, Buchen oder Kiefern, in denen er seinen mehrere Zentner schweren Horst hineinbaut. Einmal müßig angelegt, nutzt er diesen dann auch über Jahre hinweg. Ab Anfang April werden von den Eltern ca. 3-5 Eier ausgebrütet. Nach etwas mehr als einem Monat schlüpfen dann die noch weißen Jungvögel und werden von den Altvögeln ernährt und bewacht. Nach weiteren zwei Monaten werden die Jungvögel dann flügge und verlassen das Nest.

 

 

Ende August zieht es auch den Schwarzstorch zurück nach Afrika, bis er sich im Frühjahr wieder Richtung Deutschland begibt. Bei einer Sichtung des Vogels ist jedoch Vorsicht geboten, da er bereits bei kleinsten Ruhestörungen seine Brut beendet und den Horst verlässt.

Deshalb ist es wichtig, störungsarme naturnahe Wälder zu erhalten, um den Schwarzstorch auch in den nächsten Jahren bei uns ein zu Hause bieten zu können.