Das Naturdenkmal „Halmsee“ liegt östlich von Wendling in der Gemeinde Soyen. Es umfasst den Halm- und den Krähensee sowie die angrenzenden Nass- und Streuwiesenkomplexe. Die beiden Toteislöcher liegen auf Schmelzwasserschottern der Steppacher Ebene. Die offenen Wasserflächen sind durch den Lungenbach verbunden. Von besonderer Bedeutung sind einige Quellaufstöße auf der westlichen Seite des Halmsees. Durch Wasserstandsabsenkung (vermutlich spätes 19 Jhd.) wurden großflächig Streuwiesen im Uferbereich geschaffen. Seit den 1970er Jahren liegen diese jedoch brach.
Im Arten- und Biotopschutzprogramm-Rosenheim wird das Naturdenkmal als landesweit bedeutsam eingeschätzt (!) aufgrund des hohen Artenreichtums. Insbesondere die Libellen kommen mit 17 verschiedenen Arten in dem Gebiet vor (höchste Anzahl in der Region). Dies resultiert vermutlich auch durch das Vorhandensein verschiedenster Gewässertypen (Weiher, Quellen, Bach) und Landlebensräume (Übergangsmoorvegetation, Streuwiesen, Nasswiesen).
Aufgrund der anhaltenden Brache homogenisiert sich das Biotop mit deutlicher Zunahme von Schilfröhricht und Feuchtgebüschen. Im Zuge einer aktuellen Erfassung der Tierarten 2021 konnten einige Libellenarten nicht mehr aufgefunden werden. Als positiv darf jedoch der Fund des Dunklen-Wiesenknopf-Ameisenbläulings genannt werden – eines seltenen Schmetterlings. In dem Gebiet kommen weiterhin der Laubfrosch und die Ringelnatter vor.
Als Pflegehinweis wurde von den Biologen eine Mahd der verschilften Bereiche empfohlen zur Schilfbekämpfung um wieder blumenreiche Nasswiesen herzustellen. Hiervon profitieren die Schmetterlinge sowie auch viele Libellen und Heuschreckenarten. Der Landschaftspflegeverband Rosenheim mäht daher Teile um den Krähen- und Halmsee seit 2022.